Das Netzwerk
Antragsteller: CURPAS e.V.
Projektpartner: GRW-Gold Member
Das CURPAS Netzwerk - dem Mitglieder des CURPAS e.V. angehören - wird durch das Land Brandenburg finanziell in der Netzwerkarbeit unterstützt. Ziel des Netzwerkes ist die Kooperation unterschiedlicher Akteure (Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung) im Bereich autonome Systeme zu Land, in der Luft und auf dem Wasser zur Initiierung von Projekten.
Autonom operierende Fahrzeugsysteme nehmen in der aktuellen wissenschaftlichen, technischen und gesellschaftlichen Diskussion breiten Raum ein. Im Markt sind Ideen aufgewachsen, die Digitalisierung im operativen physischen Bereich durch die breite Nutzung autonomer Systeme -auch in Kombinationen - zu unterstützen, was in Produktion, Logistik und anderen Geschäfts- und Lebensbereichen einen disruptiven Wandel herbeiführen wird.
Diese Beobachtungen wurden auch durch etliche Expertengespräche, die im Rahmen des Kooperationsaufbaus mit der Deutschen Messe AG geführt wurden, nachhaltig bestätigt; die o.g. Konferenz "5G CMM" macht grade auch Kombinationen unbemannter Systeme zum Thema.
Bereits heute sind autonom operierende Straßenfahrzeuge im Individualverkehr oder als Shuttle-Busse auf verschiedenen Testfeldern in Europa und in Deutschland in der Erprobung. Anwendungsszenarien, die auf kleinen autonomen Systemen basieren, wie die Zustellung von Paketen auf der Straße (Hermes), durch die Luft (DHL) oder in Kombination (Mercedes-Benz) erfolgreich in Pilotprojekten getestet und von UPS/Zipline in Ruanda bereits im Regelbetrieb realisiert wird, skizzieren, welche Potenziale autonome Kleinfahrzeuge zu Land und in der Luft für die Logistik bieten.
Deutsche Startup-Unternehmen, wie Volocopter oder Lilium, propagieren autonome Lufttaxen; Airbus Industries ist in der Entwicklung solcher Systeme für den Personen- und Frachttransport tätig.
Auch in der Schifffahrt wird intensiv an autonomen Systemen gearbeitet: erste Containerfrachter sind technisch soweit aufgerüstet, dass sie auf offener See ohne Eingriffe der Crew auch unter widrigen Umgebungsbedingungen operieren können. Grade für Binnenschiffe wird die autonome Operation interessant: nicht nur könnte der Transport von Personen oder Gütern wirtschaftlicher werden, sondern hier sind insbesondere Einsatzszenarien interessant, die sich heute aufgrund des fehlenden Ausbaus der Infrastrukturen als unwirtschaftlich darstellen, wie die Nutzung autonomer Binnenschiffe in der Citylogistik (z.B. in Berlin) oder auf Gewässern, die für konventionelle Fahrzeuggrößen nicht (mehr) schiffbar sind.
Die hohe Erwartungshaltung an die Nutzung großer Flotten autonomer Verkehrssysteme in der nahen Zukunft spiegelt sich insbesondere bezüglich des Straßen- und des Luftverkehrs in den aktuellen intensiven Aktivitäten zur Schaffung adäquater Rechtsgrundlagen zur Integration dieser Systeme in die von konventionellen bemannten Fahrzeugen genutzten Verkehrsräume wider. Allerdings sind die regulativen Arbeiten und ihre Ergebnisse den derzeitigen technischen und technologischen Möglichkeiten bereits einen Schritt voraus: es sind im Detail noch erhebliche F&E-Leistungen zu erbringen, um eine Zukunft mit autonomen Systemen in wirtschaftlich relevantem Maßstab Realität werden zu lassen:
Auch, wenn Kraftfahrzeuge zumindest im Rahmen von Pilotversuchen bereits sicher am Straßenverkehr teilnehmen können, ergeben sich doch Fragen hinsichtlich zukünftiger Verkehrsinfrastrukturen für ihren Regelbetrieb oder der Einbindung autonomer Transportfahrzeuge in bestehende Logistikstrukturen.
Gleiches gilt auch für autonom operierende Binnenschiffe. Die derzeit verfügbare Infrastruktur ist in keiner Weise auf derartige Systeme vorbereitet. Zudem sind die Technologien zur sicheren Steuerung eines Binnenschiffs entlang der Wasserstraßen bei weitem noch nicht auf dem Stand, den z.B. Straßen- oder Luftfahrzeuge bereits heute aufweisen.